BNE trifft auf KI

Stand: 22.05.2025

Die Verbindung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Künstlicher Intelligenz (KI) ist ein hochaktuelles, spannendes und zukunftsweisendes Thema – besonders für die Lehrerbildung oder forschende Seminare. Es geht darum, wie KI-Technologien genutzt werden können, um BNE-Ziele im Unterricht zu unterstützen, Lernprozesse zu individualisieren und nachhaltiges Denken zu fördern.

Inwiefern können methodische Konzepte von Künstlicher Intelligenz (KI) dazu beitragen, Ziele der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im schulischen Kontext zu erreichen?

Anleitung für Lehrkräfte: „Energie-Entdecker auf Expedition“

Ziel des Lernspiels
Die Kinder lernen spielerisch, welche erneuerbare Energiequelle in welcher Region am besten genutzt werden kann. Dabei trainieren sie logisches Denken, Teamarbeit und den Umgang mit naturwissenschaftlichen Zusammenhängen. Die Kinder setzen sich zusätzlich mit dem Konzept von Entscheidungsbäumen auseinander und erstellen eigenständig einfache Verästelungen. Durch die Ergänzung mit Entscheidungsbäumen wird zusätzlich logisches Denken sowie ein früher Zugang zu informatischen Strukturen gefördert – alles altersgerecht und handlungsorientiert.

Was ist ein Entscheidungsbaum?
Ein Entscheidungsbaum ist ein Hilfsmittel, um Schritt für Schritt eine passende Lösung zu finden. Er besteht aus Fragen, die jeweils zu einer Antwort führen – bis am Ende eine klare Entscheidung steht.

Beispielhafter Entscheidungsbaum:

Ist es meist sonnig?
├── Ja → Wähle: Solarenergie
└── Nein → Gibt es viel Wind?
├── Ja → Wähle: Windenergie
└── Nein → Gibt es einen Fluss mit Gefälle?
├── Ja → Wasserkraft
└── Nein → … Biomasse

Dauer (mit Entscheidungsbaum-Erstellung):
Ca. 30–40 Minuten, je nach Klassenstärke und Vorwissen

Spielablauf mit Entscheidungsbaum-Erweiterung:

1. Einführung ins Thema Entscheidungsbaum (5–10 Min.)

  • Zeige den Kindern einen einfachen Beispielbaum (z. B. zum Wetter oder Lieblingsessen).
  • Erkläre: „Mit einem Baum wie diesem können wir entscheiden, welche Energiequelle passt.“

2. Spielphase (15–20 Min.)

  • Wie oben beschrieben: Die Kinder spielen in Gruppen und ziehen Karten.
  • Diesmal aber mit der zusätzlichen Aufgabe: Sie notieren oder zeichnen den Weg, den sie gegangen sind , z. B. als Pfeile oder Stufen.

3. Erstellung eines eigenen Entscheidungsbaums (10–15 Min.)

Unterstützung durch dich: Gib ggf. ein Gerüst vor (z. B. Startpunkt + erste Frage).

Jede Gruppe versucht nun, alle gesammelten Wege zusammenzufassen und einen eigenen Entscheidungsbaum zu erstellen.

Das kann als Zeichnung, als Tabelle oder in Worten erfolgen.

Methodisch-didaktische Hinweise mit Fokus auf Entscheidungsbäume:

Methodisch-didaktische Hinweise mit Fokus auf Entscheidungsbäume:

AspektErklärung
Lernziele erweitertKennenlernen von erneuerbaren Energien, Verständnis für regionale Unterschiede, Einführung in logische Entscheidungsstrukturen
Förderung von Teamarbeit
FachverknüpfungSachunterricht + Informatikgrundlagen (logisches Denken, Algorithmen)
BNE-BezugNachhaltigkeit, Ressourcennutzung, globale und lokale Verantwortung
MedienbildungVorbereitung auf digitale Kompetenzen wie Datenanalyse, algorithmisches Denken

Mögliche Materialien ergänzen:

  • Vorlage für einen leeren Entscheidungsbaum (für die Kinder)
  • Beispiellösung eines Entscheidungsbaums (für die Lehrkraft)
  • Arbeitsblatt zur Reflexion: „Welche Fragen brauchst du, um die beste Energiequelle zu finden?“

Materialien:

  • Ausgedruckte Karten (Fragekarten, Energiekarten, Aktionskarten)
  • Schere (zum Ausschneiden)
  • Ggf. Tüten oder Boxen zum Aufbewahren
  • Optional: Stifte, Plakatpapier, Symbolaufkleber

Inhalt der Karten:

Fragekarten – „Regionale Bedingungen“

  1. In dieser Region scheint oft die Sonne. (Bildbeschreibung: Sonnige Landschaft)
  2. Hier weht meist viel Wind. (Bildbeschreibung: Windreiche Küstenregion)
  3. Durch die Landschaft fließt ein Fluss mit starkem Gefälle. (Bildbeschreibung: Strömungsreicher Fluss)
  4. Es gibt viele Felder, auf denen man Pflanzen anbauen kann. (Bildbeschreibung: Rapsfeld)
  5. In dieser Region gibt es kaum Wind oder Sonne. (Bildbeschreibung: Windhose / Flaute im Tal)
  6. In der Region gibt es keinen größeren Fluss. (Bildbeschreibung: Steppe)

Energiekarten – „Erneuerbare Energiequellen“

  1. Solarenergie
    Solaranlagen brauchen viel Sonne, um Strom zu erzeugen.
  2. Windenergie
    Windräder drehen sich besonders gut bei viel Wind.
  3. Wasserkraft
    Flüsse mit Steigung können Turbinen antreiben.
  4. Biomasse
    Aus Mais, Holz oder Gras kann man Energie gewinnen.

Aktionskarten

  1. Frag einen Mitschüler, ob er weiß, was Biomasse ist!
  2. Du darfst eine Fragekarte zurücklegen und neu ziehen.
  3. Finde gemeinsam mit deiner Gruppe heraus, warum Windenergie nicht überall funktioniert.
  4. Zeichne mit deinem Finger in die Luft, wie ein Windrad aussieht. Die anderen raten!

Spielablauf – So wird gespielt:

1. Vorbereitung

  • Drucke die Karten aus und schneide sie aus.
  • Lege die Fragekarten, Energiekarten und ggf. Aktionskarten jeweils als Stapel bereit.
  • Teile die Klasse in kleine Gruppen (2–4 Kinder pro Gruppe).

2. Spielstart

  • Jede Gruppe bekommt zufällig 2–3 Fragekarten, die eine fiktive Region beschreiben.
  • Die Energiekarten liegen verdeckt auf dem Tisch.

3. Spielen

  • Die Kinder ziehen nacheinander eine Energiekarte und prüfen, ob diese zur Region passt.
  • Wenn ja: Sie legen sie beiseite und erklären kurz, warum sie passen könnte.
  • Wenn nein: Sie legen sie zurück und ziehen eine neue (oder nutzen eine Aktionskarte, wenn vorhanden).

4. Ziel erreicht?

  • Das Spiel endet, sobald eine Gruppe eine passende Energiequelle gefunden hat.
  • Alternativ: Alle Gruppen suchen für ihre Region eine passende Energiequelle – kein Wettkampf, sondern kooperatives Lernen.

5. Abschlussgespräch

Fragen, die du stellen kannst:

  • Warum passt diese Energiequelle zu eurer Region?
  • Welche Energiequelle würde hier bei uns funktionieren?
  • Was hast du heute Neues über Strom aus Naturkräften gelernt?